Sportliche Spendenaktion: Auf zwei Rädern nach Afrika
Christian Jung hat eine außergewöhnliche Radtour vor sich: Mit seinem Fahrrad, 30 Kilogramm Gepäck und einer Menge Neugierde hat er sich von Berlin aus auf den Weg nach Afrika gemacht. Wie er seine Reise vorbereitet hat und welche Rolle die Kindernothilfe dabei spielt, hat er uns bei einem Zwischenstopp in unserer Geschäftsstelle erzählt.
Text: Katharina Draub, Aufmacherfoto: Katharina Draub, restliche Fotos: privat
Berlin und Kapstadt trennen knapp 14.000 Kilometer. Mit dem Flugzeug sind es rund 14 Stunden. Mit dem Fahrrad? Für die meisten Menschen wohl unvorstellbar. Nicht für Christian Jung. Der 55-Jährige ist bereits seit einigen Monaten mit seinem Rad von Berlin aus auf dem Weg nach Afrika. „Ich habe schon viele lange Fahrradtouren gemacht. Von April 2017 bis Juli 2019 war ich in Asien unterwegs: Ich war in 31 Ländern und habe 33.000 Kilometer zurückgelegt. Vor zwei Jahren war ich in Portugal unterwegs, und da war Afrika schon sehr nah“, sagt der Abenteurer. „Afrika kenne ich noch gar nicht.“
Bei nur 10 Litern Wasser fällt das Waschen aus
In den vollgepackten roten Taschen, die Christian Jung fest an sein Fahrrad geklemmt hat, befindet sich alles, was er nun für ein Jahr braucht. Seine Wohnung hat er aufgelöst. Nur wenige Dinge warten in einer Lagerbox auf ihn. „Groß unterscheidet sich die Ausrüstung zu Europareisen nicht“, sagt er. Dennoch, ein Solarpanel für unterwegs, eine Powerbank, Wasserfilter und -beutel, einen Benzinkoffer, einen Französisch-Sprachführer oder auch ein Moskitonetz hat er unter anderem dabei. Zusätzlich trägt er bis zu 20 Liter Trinkwasser bei sich. Zehn Liter in der Wüste pro Tag wären knapp. „Dann fällt das Waschen mal aus“, sagt er scherzend.
Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr
Spontan müsse man auf so einer Reise sein. Denn politische Situationen können sich schnell ändern. Und auch die Tierwelt ist eine andere als in Europa. „Eine gesunde Portion Angst ist immer dabei. Aber man kann immer zur falschen Zeit am falschen Ort sein“, betont der Intensiv-Krankenpfleger, der eine einjährige Arbeitspause einlegt. „Die größte Gefahr weltweit ist sowieso der Straßenverkehr“, ergänzt er. Ein Rückspiegel an seinem Rad fehlt deshalb natürlich nicht.Spenden für Kinder und Familien in Äthiopien, Burundi und Sambia
Er ist schon einige Tage auf dem Weg, aber einen kurzen Besuch in der Geschäftsstelle der Kindernothilfe lässt er sich nicht entgehen. „Ich habe selbst einige Jahre als Koordinator für die Kindernothilfe in Indonesien, Bangladesch und Haiti gearbeitet und kenne die Kindernothilfe daher sehr gut“, berichtet Christian Jung. Deswegen hat er sich auch für eine Spendenaktion für Kinder und Familien in Äthiopien, Burundi und Sambia entschieden, die parallel zu seiner Reise läuft. Für jeden gespendeten Euro gibt das BMZ beim sogenannten 1+3=4-Projekt 3 Euro dazu.