In Ruanda lebt beinahe die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze; knapp ein Viertel der Menschen gelten als besonders arm. Gerade auf dem Land fehlt es an ausreichender Versorgung mit Wasser, Strom und Sanitäranlagen. Bei Krankheit haben die Ärmsten kaum eine Möglichkeit zum Arzt zu gehen. Im Teufelskreis der Armut gefangen, ist Bildung für die meisten dieser Menschen ein Fremdwort.
Um betroffenen Familien einen Chance zu geben, sich mit eigener Kraft aus der Armut zu befreien, setzt die Kindernothilfe auf Selbsthilfegruppen für Frauen. Projektmitarbeiter schulen die Frauen darin, Konflikte zu lösen und neue Einnahmequellen zu generieren. Aus ihren gemeinsamen Ersparnissen finanzieren sie sich durch gegenseitige Mikrokredite neue Geschäftsideen und entwickeln erfolgreiche Strategien, der Armut zu entkommen.
Und alles, was die Frauen in den Selbsthilfegruppen lernen, wirkt sich unmittelbar auch auf das Lebensumfeld ihrer Kinder aus:
Ernährung und Gesundheit: Durch die neuen Einnahmequellen der Mütter haben Kinder Zugang zu mehr gesunden Nahrungsmitteln und zu medizinischer Versorgung.
Bildung: Durch die neuen Verdienstmöglichkeiten können Mütter ihren Kindern, teilweise erstmals, einen regelmäßigen Schulbesuch ermöglichen. Ein Schulabschluss und die anschließende Ausbildung sind eine elementare Voraussetzung für Kinder, der Armut langfristig zu entkommen.
Stärkung von Frauen- und Kinderrechten: Die Frauen in den Selbsthilfegruppen unterstützen sich gegenseitig und lösen gemeinsam Probleme in den Familien und Gemeinden – Kinder wachsen so in einem positiven familiären Umfeld auf. Darüber hinaus vertreten Zusammenschlüsse mehrerer Selbsthilfegruppen in Dachverbänden (CLAs) und Föderationen ihre Interessen bei Institutionen und der Regierung.