Jesi lebt mit fünf Geschwistern und ihrem Vater in einem Dorf auf der Insel Sumatra – wie fast die Hälfte der Bevölkerung Indonesiens unterhalb der Armutsgrenze. Obwohl ihr Vater zwei Jobs hat, verdient er nicht genug, um die Familie zu ernähren. Seit Corona laufen die Geschäfte für den Masseur und Tuk-Tuk-Fahrer noch schlechter. Die 13-jährige Jesi und ihre Geschwister müssen arbeiten, um Essen, Kleidung und die Miete für die kleine Hütte bezahlen zu können. Doch Jesi hofft auf ein besseres Leben: Wenn sie vorm Einschlafen die Schulbücher zuklappt, träumt sie davon, Ärztin zu werden.
Vor Corona besuchte Jesi die achte Klasse. Heute lernt sie nach dem Müllsammeln zuhause – auch wenn sie oft erschöpft ist. „Ich muss jeden Tag arbeiten, auch an den Wochenenden.“ Umgerechnet weniger als zwei Euro verdiente Jesi vor der Pandemie am Tag. Jetzt nimmt ihr kaum noch ein Käufer den Müll zum Recyceln ab, denn viele Firmen haben in der Krise ihren Betrieb heruntergefahren. Doch Jesi gibt nicht auf. Unterstützung bekommt das Mädchen von unserem Projektpartner PKPA. Mitarbeiter helfen Kindern aus ärmsten Familien, Schule und Arbeit zu vereinen. Denn nur wer lernen kann, hat die Chance, der Armut zu entkommen.