Die Borena Zone im Süden Äthiopiens ist die Heimat der Borena-Hirten. Sie leben von der Viehzucht, sind somit abhängig von einem funktionierenden Weidemanagement und einem sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Immer wieder jedoch wird die Region von Dürren heimgesucht, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger und schwerer werden.
Während der letzten großen Dürre im Jahr 2017 verendeten viele Nutztiere. Wir konnten damals erfolgreich mit einem Nothilfeprogramm helfen. Nun geht es darum, die Ernährungssicherheit und Resilienz der Bevölkerung wieder aufzubauen und zu stärken – und das sowohl nachhaltig als auch klimaschonend.
Das Projekt HUNDEE: In sechs äußerst gefährdeten Dörfern lernen die Menschen moderne Anbaumethoden kennen und erfahren, wie der Zugang zu reichhaltigen, nahrhaften und dem Klima angepassten Pflanzen möglich ist. Kleinbauern erhalten dafür Samen und Setzlinge von schnell reifenden und dürreresistenten Arten wie Mais oder Sorghum-Hirse. In Trainings lernen die Kleinbauern Methoden des ökologischen Anbaus und der Wasserwirtschaft. Die Düngung erfolgt mit organischem Dünger.
Außerdem werden Gruppen gegründet, die sich um den Schutz der Weide- und Anbauflächen kümmern. Zum Beispiel mit der Einsaat von Gras oder dem Anlegen von Terrassierungen oder Abstützungen des Bodens, um Erosionen zu vermeiden. Insgesamt mehr als 35.000 Personen – das sind nahezu alle Mitglieder der sechs Dorfgemeinschaften – werden durch das Projekt von verbessertem Weide- und Anbauland profitieren.
Außerdem werden Wasserauffangbecken für Regenwasser eingerichtet und vier Zisternen gebaut, die knapp 260 Haushalte mit sauberem Wasser versorgen. So genannte Wasser-Management-Komitees sind für die Wartung und Organisation dieser Wasserstellen zuständig. Die Bewohner und insbesondere Frauengruppen werden außerdem zu Hygiene- und Sanitärfragen geschult.
Um die Frauen in der Region – und somit auch ihre Kinder – nachhaltig zu fördern, schult das Projekt Frauen aus Selbsthilfegruppe in unternehmerischen Fähigkeiten und in Strategien des Katastrophen-Managements. Im Rahmen des Projekts werden weitere Selbsthilfegruppen gegründet, so dass mehr Frauen die Möglichkeit zur Mitgliedschaft in einer Selbsthilfegruppe erhalten.