Jugendliche aus unseren Projekten auf großer Schultour
Mehrere Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten in Pakistan und Südafrika sind vom 12. September bis zum 22. September 2022 auf großer Schultour durch Deutschland. Sie besuchen mehrere Schulen in verschiedenen Bundesländern und sprechen dort gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern über die globale Klimakrise und ihre Folgen, die die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu, RASTI und RDF Pakistan hautnah in ihrer Heimat erleben. Allein in diesem Jahr haben heftige Regenfälle und schlimme Überflutungen große Teile von Südafrika und Pakistan zerstört und Menschenleben gekostet.
Die Jugendliche sind Teil von Kindernothilfe-Projekten in Durban und verschiedenen Städten Pakistans und engagieren sich u. a. mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Darüber berichten sie den anderen Kindern und Jugendlichen der verschiedenen Jahrgangsstufen.
Der Höhepunkt der Reise: die internationale Jugendkonferenz der Kinderrechtsorganisation und den Partnern zum Thema „Klimakrise global“, die vom 23. September bis zum 25. September 2022 in Duisburg stattfindet.
Unterwegs in Deutschland
Unsere Praktikantin Annika Wenzel begleitet die Jugendlichen auf ihrer Tour durch Deutschland und gibt uns hier einen Einblick der erfolgreichen Schultour:Das erste Kennenlernen
Im Auto quatschen wir viel. Die südafrikanischen Jugendlichen zeigen uns direkt, was sie so gerne an Musik hören. Ein Song nach dem anderen läuft - und die gute Laune bleibt. Und am selben Abend steht sogar schon ein nächstes Treffen an: Die Kindernothilfe-AG des Alstergymnasiums Henstedt-Ulzburg lernt bei einem gemeinsamen Abendessen die internationalen Gäste kennen.
Am Montag, dem 12. September, beginnt die offizielle Schultour. Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler kommen, um den Jugendlichen aus Pakistan und Südafrika bei ihrer Präsentation zuzuhören und sich mit ihnen über die Klimakrise und ihre Folgen auszutauschen. Diese Aktion in der Aula hatte komplett die Kindernothilfe-AG der Schule organisiert. Applaus für alle!
Eine Sightseeing-Tour durch die wunderschöne Stadt Hamburg darf natürlich nicht fehlen, bevor es zu den verschiedenen liebevollen Gastfamilien der Jugendlichen geht - und die vielen Eindrücke verarbeitet werden können.. bis morgen!"
Motivation für mehr Engagement
"Nach den Präsentationen am Montag und der Übernachtung bei den Gastfamilien hatten unsere Gäste die Möglichkeit, bei vier Unterrichtsstunden des Alstergymnasiums zu hospitieren. So haben sie auch einen Eindruck von dem deutschen Schulsystem bekommen. Die Kindernothilfe-AG des Alstergymnasiums trifft sich jeden Dienstag in der großen Pause, sodass unsere jugendlichen Gäste sehen konnten, wie ein typisches AG-Meeting aussieht.
Unsere Hoffnung, dass sich die AG nach der Coronapandemie wieder vergrößert, wurde übertroffen. Zusätzlich zu den üblichen acht Mitgliedern erschienen nahezu 50 andere Kinder, vor allem aus den jüngeren Jahrgangsstufen. „Das Gefühl, in den Raum zu kommen und so viele neue Gesichter zu sehen, war unglaublich“, erzählte mir ein Mitglied der AG. Auch unsere Gäste waren begeistert, als sie erfahren haben, dass durch ihre Präsentationen die Kinder dazu motiviert wurden, sich die Arbeit in der Kindernothilfe-AG genauer anzuschauen.
Nach einem großen Abschied ging es für uns auch schon weiter - mit einer dreistündigen Fahrt nach Langlingen, einem kleinen Städtchen in Niedersachsen. Hier hatten wir nur eine kurze Pause, danach ging es auch schon weiter zu den Ehrenamtlichen des Arbeitskreis Lachendorf. Sie zeigten uns die wunderschöne historische Stadt Celle. Ein Gebäude war schöner als das andere und so konnten sich die Jugendlichen gar nicht entscheiden, was sie überall fotografieren wollen.
Unser Abend endete in einem typisch deutschen Wirtshaus, bei dem sich die Jugendlichen von Schnitzel zu Pfannkuchen bis hin zum Apfelstrudel durch die Gerichte probiert haben. Guten Appetit! :)"
Plötzlich gemeinsam Fahrradfahren lernen
Ein Highlight für Sisanda, ein Mädchen aus Südafrika: Bislang kann sie noch kein Fahrrad fahren, denn in Südafrika ist es nicht so wie in Deutschland oder auch Pakistan, in denen die Kinder das Fahrradfahren schon früh als Kind lernen. Und wo könnte es besser sein, Fahrradfahren zu lernen als in der Radstadt Münster? Das haben sich auch die liebevollen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums gedacht und halfen Sisanda bei ihren ersten Versuchen, auf einem Fahrrad zu fahren.
„Did I drove all by myself?“, fragte mich Sisanda ganz aufgeregt bei ihrer letzten Runde, die sie mit der Unterstützung der Action!Kidz fahren konnte."Yes, you did", bejahte ich ihre Frage. Auch wenn sie noch so viele Runden hätten fahren können, musste es weitergehen. Schließlich stand noch eine Sightseeing-Tour durch Münster an."
Vorträge, Sightseeing und Geburtstag feiern
"In unserer Gruppe gibt es auch ein Geburtstagskind: Thobani, einer der südafrikanischen Jugendlichen, wird 18! Für uns Deutsche ist er damit nun erwachsen. In Südafrika ist er noch ein Kind, bis zu seinem 21. Geburtstag. Nach dem Geburtstagskuchen und dem Singen von südafrikanischen Geburtstagsliedern, ging es für uns zu einem Schulbesuch.
Das Gustav-Heinemann-Gymnasium in Dinslaken hat vor den Sommerferien einen Spendenlauf für die Jugendlichen organisiert, bei dem eine beachtliche Geldsumme gesammelt wurde. Deswegen ist die Kindernothilfe auf die Schule aufmerksam geworden und wir haben sie für eine Präsentation angefragt. Und so kam es, dass unsere Gäste heute in Dinslaken auch wieder einen Vortrag halten konnten. Was für ereignisreiche Tage! Da dürfen ein paar ruhige Minuten nicht fehlen und so schlendern die Jugendlichen durch die Innenstadt von Duisburg, gehen in Geschäfte und finden sogar das ein oder andere Souvenir für die Familie daheim."
Kontakt
Lennart Wallrich
Referent Bildung & Öffentlichkeitsarbeit