Jugendgremien: Gemeinsam für Kinderrechte
Text: Vanessa Rehn
Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb setzen wir uns nicht nur für die Rechte und Bildungsperspektiven junger Menschen ein, sondern ermutigen Jugendliche auch dazu, selbst aktiv Veränderungen herbeizuführen. Die Jugend-Task-Force der Globalen Bildungskampagne Deutschland und der Jugendrat des KinderZukunftsFonds sind dabei zwei Jugendgremien, auf deren Zusammenarbeit wir besonders stolz sind.
Die Jugend-Task-Force der Globalen Bildungskampagne (GBK)
Eine weltweite Bewegung von regierungsunabhängigen Organisationen und Gewerkschaften, die sich gemeinsam für eine inklusive und qualitative Bildung einsetzen: Das ist die GBK. Ihre Jugend-Task-Force in Deutschland prüft internationale Vereinigungen, lenkt die Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungstragenden auf Bildungsfragen und übt mit viel Einsatz den nötigen Druck aus, um der globalen Bildungsmisere entgegenzutreten.
In dieser Taskforce kommen junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren zusammen, um die Kampagne aktiv zu unterstützen und wichtigen Einfluss auf ihre Arbeit zu nehmen. Aktuell besteht die Gruppe aus zwölf Jugendbotschafterinnen und -botschaftern. „Wir treffen uns mindestens zweimal im Monat online“, erklärt Thomas den Ablauf, „je nach Phase kann es aber auch mehrere Treffen pro Woche geben.“ Besondere Voraussetzungen für die Mitarbeit gibt es dabei nicht: „Teil der GBK kann jeder engagierte junge Mensch werden, der Interesse an einer besseren Bildungspolitik und Jugendbeteiligung hat!“
Die Ziele dieses Gremiums sind klar definiert: Es setzt sich dafür ein, die Bildungssituation weltweit zu verbessern und auch im globalen Süden eine gerechte und inklusive Bildung zu ermöglichen. „Das bedeutet mir besonders viel“, bekräftigt Luise. „Ich würde gerne erreichen, dass Bildung gemeinsam mit Geschlechtergerechtigkeit gedacht wird und Mädchen durch eine starke Bildungsfinanzierung gefördert werden.“ Sie ist mit dem Wunsch zur GBK gekommen, sich für junge Menschen in anderen Ländern zu engagieren.
„Wir wollen erreichen, dass die Beteiligung von Jugendlichen auf Bundesebene und international stärker gefördert wird“, so Thomas. „Die Finanzierung von Bildung darf kein Nischenthema bleiben! Es muss sichergestellt werden, dass die Stimmen junger Menschen im politischen Diskurs gehört werden.“ Dafür ist vor allem Lobby- und Advocacy-Arbeit nötig.
Beteiligung ist auch hier das Stichwort: Die Jugend-Task-Force organisiert eigene politische Kampagnen, Projekte und öffentlichkeitswirksame Aktionen und tauscht sich mit politischen Akteurinnen und Akteuren aus. „Die Arbeit ist sehr intensiv!“, berichtet Luise. „Wir sitzen oft im Zug, um Konferenzen und Veranstaltungen zu besuchen, und wir verbringen viel Zeit mit Zoom-Calls, um mit internationalen Partnerinnen und Partnern zu sprechen.“ Und Thomas ergänzt: „Die Arbeit ist spannend, aufregend und anspruchsvoll. Wir reisen sehr viel und lernen ständig neue Leute kennen. Ich bin vor allem stolz darauf, dass wir schon die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen konnten!“
Es soll nicht nur bei dieser Task-Force bleiben. So sollen im Rahmen der GBK zukünftig junge Menschen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten können, um sich für eine stärkere Stimme von Kindern und Jugendlichen einzusetzen und eine bessere Bildungsperspektive zu ermöglichen. „Geplant ist, eine große jugendgeführte Kampagne zu gründen. Sollten wir das schaffen, wäre das ein großer Erfolg“, sagt Ratin, der ebenfalls Mitglied bei der aktuellen Task-Force ist.
Der Jugendrat des KinderZukunftsFonds
Geldanlage – aber für Kinderrechte! Mit diesem Ziel haben wir 2021 gemeinsam mit der Bank für Kirche und Diakonie den sogenannten KinderZukunftsFonds ins Leben gerufen – eine Geldanlage, die die Rechte von Kindern auf der ganzen Welt schützen soll. Wie das funktioniert? Die Achtung der Kinderrechte und eine lebenswerte Zukunft für Kinder spielen bei den Investitionsentscheidungen des KinderZukunftsFonds eine übergeordnete Rolle. Dabei müssen die Unternehmen vor allem die aufgestellten Kriterien für eine nachhaltige Zukunft erfüllen – und hier kommt der Jugendrat ins Spiel.
Herzstück der Arbeit des Jugendrats ist nämlich die Kriterienmitsprache. Iven – übrigens auch Mitglied bei der Jugend-Task-Force der GBK – erzählt hierzu: „Wir haben die große Chance, durch unser Wirken auf die Kriterien des KinderZukunftsFonds Einfluss zu nehmen.“ Konkret bedeutet das: Die Jugendlichen arbeiten intensiv an dem Kriterienkatalog, der für die Investitionen des Fonds entscheidend ist. Sie bestimmen mit darüber, welche Unternehmen oder Anlagen die Anforderungen für die Aufnahme erfüllen. „Wir wollen erreichen“, führt Iven dazu aus, „dass die Kriterien stets angepasst und auch so gestaltet werden, dass sich Nachhaltigkeit und Menschenrechte mit Kapitalanlagen verbinden lassen!“
Was alle in der Gruppe gemeinsam haben, ist die Bereitschaft, sich für globale Kinderrechte und Zukunftsperspektiven einzusetzen. „Das Einzige, was man mitbringen muss, ist die Motivation, sich zu engagieren. Der Rest ergibt sich dann von selbst“, sagt Iven und betont, dass jede Person willkommen ist: „Wir haben junge Menschen, die noch zur Schule gehen, andere studieren oder haben eine Ausbildung angefangen. Wir alle sind auf dieses Gremium gestoßen, indem wir durch Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen oder andere junge Leute darauf aufmerksam geworden sind.“ So steht der Jugendrat des KinderZukfunftsFonds allen jungen Leuten offen, die sich für andere junge Menschen auf der Welt einsetzen wollen.
„Nur wenige auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investment-Fonds nehmen spezifisch Kinder und Jugendliche in den Blick“, weiß Jürgen Borchardt, Finanzvorstand der Kindernothilfe. „Die aktive Mitarbeit von jungen Menschen im Jugendrat mit Sitz und Stimme im Kriterienausschuss der Kindernothilfe gibt dem KinderZukunftsFonds ein Alleinstellungsmerkmal in der Finanzwelt.“
Wer sich für die Mitarbeit in den Jugendgremien interessiert, kann sich gerne bei Lennart Wallrich melden!
Lennart Wallrich
Referent Bildung & Öffentlichkeitsarbeit