Arbeitskreis München: 30 Jahre Engagement
Die Idee zur Gründung eines Münchner Kindernothilfe-Arbeitskreises hatten Uschi und Günter Pilipp 1992 nach einem Besuch ihres Patenkindes in Südindien. Über die Kindernothilfe-Geschäftsstelle ging eine Einladung an alle Patinnen und Paten in der Stadt raus. Christian und Annette Schwarzenberg fühlten sich davon angesprochen – beide sind bis heute im Arbeitskreis aktiv: „1991 kamen wir aus der ehemaligen DDR nach München und haben schnell Fuß gefasst. Wir wollten anderen auch etwas Gutes tun und entschieden uns für eine Patenschaft bei der Kindernothilfe, weil uns das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe angesprochen hat. Und auch heute nach 30 Jahren sind wir dankbar, dass es uns so gut geht und davon wollen wir gerne etwas abgeben.“
Verschiedene Märkte zugunsten der Kindernothilfe
Mit Aktionen und Veranstaltungen während der Sommermonate sowie Interviews mit prominenten Gästen auf dem Rotkreuzplatz in Neuhausen machten die Mitglieder unsere Arbeit in der Stadt bekannt. „Ende der neunziger Jahre wurde die Auferstehungskirche im Münchner Westend zu unserer neuen Heimat“, erklärt Stefan Moschel. „In Verbindung mit einer Kindernothilfe-Ausstellung im Gemeindesaal und einem ersten kleineren Frühlingsmarkt entwickelten sich hieraus in den Folgejahren jeweils zwei- bis drei tägige Oster- und Weihnachtsmärkte mit großartigen Spendeneinnahmen. Einige Mitglieder haben das ganze Jahr über gehandarbeitet und gewerkelt, damit wir ein großes Angebot präsentieren konnten!“
Im Jahr 2000 organisierten Uschi und Günter Pilipp den ersten Bücherflohmarkt auf dem Rotkreuzplatz. „Bis 2015 fanden jährlich bis zu sieben dieser Veranstaltungen statt, teilweise in Verbindung mit allgemeinen Flohmärkten. Nach einigen Jahren in der St. Markus-Kirche in München-Schwabing zog der Arbeitskreis 2019 in seine heutige Heimat, die Lutherkirchengemeinde in München-Giesing.
Was sind die Highlights der vergangenen 30 Jahre?
„Dazu gehört zum Beispiel unsere Teilnahme am 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München“, erinnert sich Stefan Moschel, „die Mitwirkung an Gottesdiensten, die Durchführung von Benefizlesungen und -konzerten und für mehrere Jahre auch die Teilnahme am Münchner Christkindlmarkt. Seit unserem Bestehen haben wir mehr als 300.000 Euro für Projekte der Kindernothilfe weltweit zur Verfügung gestellt.“
Jubiläumsfeier im Erntedank-Familiengottesdienst
Anfang Oktober feierten die zurzeit 20 Mitglieder im Rahmen eines Erntedank-Familiengottesdienstes ihr Jubiläum. Zu diesem außergewöhnlichen Anlass war Katrin Weidemann, selbst gebürtige Münchenerin, aus Duisburg gekommen und hielt die Predigt. Nach dem Gottesdienst konnten die Gemeindeglieder bei Kürbis- oder Gemüsesuppe sowie Kaffee und Kuchen mit ihr über unsere Arbeit ins Gespräch kommen und sich auf einem Basar mit schönen Handarbeiten eindecken.
Und natürlich nutzte der Arbeitskreis auch die Einnahmen dieses Tages für den guten Zweck. 838 Euro konnte die Gruppe für Familien in Sambia überweisen. „Weil bei diesem Projekt dank Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung jede Spende vierfach zählt, kommen 3.352 Euro den Familien zugute!“, freut sich Stefan Moschel. Und auch Gudrun Schwehn vom Kindernothilfe „Team Ehrenamt“ hat Grund zur Freude: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert sich dieser Kreis seit 30 Jahren für die Rechte von Kinder und deren Familien auf ganz vielfältige Art und Weise einsetzt. Ein ganz großes Dankeschön dafür!"