Der Missbrauch von Jungen hat in Sri Lanka traurige Tradition. Noch schlimmer ist die Situation, seitdem immer mehr Touristen ins Land kommen. Viele Kinder in Sri Lanka sind tagsüber unbeaufsichtigt. So geraten die Kinder schnell in die Fänge von Zuhältern, die bevorzugt Jungen an ausländische Touristen „verkaufen“. Die Polizei und andere Behörden sind oft blind für die Vorfälle, teilweise sogar selbst involviert.
Schutz: In unserem Schutzzentrum in der Nähe von Negombo finden Jungen wie Jenujan einen sicheren Hafen, wo sie ihre Traumata verarbeiten können und einen Weg zurück in die Gesellschaft aufgezeigt bekommen. Insgesamt 70 Jungen leben im Zentrum, für mindestens sechs Monate. Sie werden psychologisch betreut und sind sicher vor ihrem alten Leben. Sie können endlich in die Schule gehen oder eine Ausbildung machen und werden mit Lernmaterial ausgestattet. Durch Sport stärken die Jungen ihr Selbstbewusstsein. Jenujan freut sich auch über die neue Kleidung, die er bekommen hat. Sie bedeutet für ihn einen Neuanfang. Die Sozialarbeiter und Therapeuten sprechen auch mit Jenujans Eltern und klären sie darüber auf, was ihrem Sohn geschehen ist und wie sie ihn zukünftig unterstützen können.
Aufklärung: Damit Missbrauch gar nicht erst geschieht, ist die Aufklärung der Bevölkerung wichtig. Im Rahmen des Projekts wurden vier „Safety Centers“ eingerichtet. Dort können bis zu 500 Kinder und Eltern über vorbeugende Maßnahmen aufgeklärt werden. In den Zentren haben die Kinder aber auch eine sichere Anlaufstelle, wo sie den Tag verbringen können, beaufsichtigt sind und ihre Freizeit sinnvoll gestalten können.
Arbeit mit Müttern: Die Mütter der Kinder sind besonders wichtig im Schutz der Kleinen. Die Frauen lernen, Gefahren zu erkennen, Probleme offen anzusprechen und die Rechte ihrer Kinder einzufordern.
Jenujan hofft, dass so vielen anderen Kindern sein Schicksal erspart bleibt.